Menschen in Fluntern — Vom Abt bis zum Zügelunternehmer
Ende des 19. Jahrhunderts. Es leben in Fluntern: 19 Pferde, 173 Stück Rindvieh, 30 Schweine, 1 Schaf, 68 Ziegen und 1462 Menschen.Jahrhunderte lang war Fluntern nicht mehr als ein kleines Bauerndorf am Zürichberg hoch über der Stadt. Noch vor 200 Jahren zählte es keine 1000 Einwohner. Die Bruppacher, Denzler, Fehr, die Hürlimann, Irringer oder Nägeli lebten vor allem vom Weinbau und der Landwirtschaft. Oft waren ihnen Wein oder Getreide wichtiger als Zahlungsmittel als Geld. Das änderte sich Mitte des 19. Jahrhunderts als Zürich Universitätsstadt wurde, das Unispital und das Polytechnikum errichtet wurden. Professoren und Studenten/innen aus aller Welt kamen nach Zürich. Und sie brauchten Platz. Flunterns Bauern verkauften ihnen Land. Den Hang hinauf bis zum Fusse des Zürichbergs wurde Fluntern Stück um Stück überbaut, Weinbau und Landwirtschaft verschwanden. Nach der Eingemeindung 1893 in die Stadt Zürich wurde Fluntern, in landschaftlich prächtiger Lage, zu einem der gefragtesten Wohnquartiere von Zürich.
2015 lebten fast 8000 Menschen in Fluntern. Die Quartierzeitung «Fluntern» stellte in ihrer Reihe «Kennen Sie unsere Nachbarin, unseren Nachbarn» einige von ihnen vor: Frauen und Männer, «Alteingessene» und Zugezogene, Prominente und «Normale», Junge und Alte, vom Abt bis zum Zügelunternehmer: Gabriela Mattes, Liz Sutter und Martin Kreutzberg haben sie zwischen 2010 und 2015 besucht, Francesca Giovanelli und Maria Rita Wenk haben sie fotografiert: Menschen in Fluntern von A bis Z.
Martin Kreutzberg