Wunder gibt es immer wieder…

Es geschehen noch Zeichen und … Nun ja, von Wundern wollen wir nicht sprechen, aber es bewegt sich etwas am Vorderberg. Nach fast 60 Jahren.
Anfang der 60er Jahre sollten bekanntlich die Häuser dort abgerissen werden. Zugunsten einer «Hochleistungskreuzung» a la Bucheggplatz. Es waren FDP Gemeinderäte, die den Widerstand dagegen organisierten. Höhepunkt war der Fackelzug der Fluntermer Jugend vom Bellevue hinauf zum Vorderberg…
Das Ergebnis damals: Ein Kompromiss. Ein ziemlich fauler allerdings, einer, unter dem das Quartier immer noch leidet. Mit nicht weniger als 84 Schildern und Ampeln wird versucht, den Verkehr zu regeln. Mit mässigem Erfolg wie die Fluntermer tagtäglich erleiden müssen.
Ganz unschuldig daran waren die Fluntermer allerdings nicht. Lange konnten sie sich nicht auf eine Lösung einigen. So wurden zwar in diversen Amtsstuben über Jahre viele Pläne produziert, aber nichts realisiert.
Auf Initiative des Quartiervereins Fluntern wurde dann 2012 gemeinsam mit Vertreter*innen der Anwohner*innen, der umliegenden Gewerbetreibenden, der Liegenschaftsbesitzer*innen sowie der Schule Fluntern und Sachverständigen der Stadt Zürich ein umfangreiches Papier zu den Wünschen und Anforderungen an den Vorderberg erarbeitet und der Stadt eingereicht.
2021 soll es endlich voran zu gehen: Der Vorderberg soll umgebaut werden. Die Richtung ist klar: Beruhigung des Verkehrs, mehr Platz an den Tram- und Bushaltestellen, grössere Sicherheit für die Schulkinder. Und vielleicht sogar eine Reduzierung des Schilderwaldes. Das nun allerdings wäre ein Wunder.
Ein erster Schritt, ein wichtiger. Das Ziel bleibt: Die Verkehrsprobleme am Vorderberg ganzheitlich anzugehen – also sie im Zusammenspiel von öffentlichem Verkehr, motorisiertem Individualverkehr, Veloverkehr und Fussgängerverkehr zu lösen. Damit Fluntern endlich ein leb- und erlebbares Zentrum bekommt.

Martin Kreutzberg, Juni 2020