Schlummertrunk im Mylord
An der Hofstrasse 124 befand sich ab 1956 das Restaurant Mylord (früher Alpenblick). Es war bekannt für seine gute und preiswerte Küche und wurde von allen Schichten des Quartiers frequentiert. Man munkelte gar, dass dann und wann auch Kurgäste der Klink Bircher-Benner hinüberschlichen, um sich eine anständiges Stück Fleischt zu genehmigen. Auch der bei seinen Studenten für seine Strenge und spitze Zunge gefürchtete Professor Mooser, ein bekannter Bakteriologe und Mieter in der Hofburg, war im Mylord anzutreffen. Allerdings erst nach getaner Arbeit zur späten Stunde, hörte man ihn jeweils die Treppen des Hauses hinuntersteigen, manchmal in Begleitung seiner Frau, um sich im Mylord vor Mitternacht noch einen Schlummertrunk zu genehmigen.Gabriela Mattes, nach Erinnerungen von Elisabeth Meyer-Gentner