Die Fahne nicht verlassen
«Wenn man sieht, was alles von einer eidgenössischen Hochschule verlangt wird, so darf man ohne Unbescheidenheit sagen, dass Zürich weniger einer schweizerischen Hochschule bedarf, als diese Zürichs…. Unsere Bevölkerung ist hinlänglich gross und selbstständig genug, um ein paar hundert Studenten mehr oder weniger unter sich verschwinden zu lassen, so dass von dem sogenannten deutschen Studentenleben gar nichts zu befürchten ist… Zudem ist unsere Bevölkerung in religiöser und politischer Beziehung hinlänglich tolerant, jedenfalls toleranter als diejenige der meisten grösseren Schweizerstädte…Je weiter die Verhandlungen des Nationalrats in (dieser) Angelegenheit vorschreiten, desto bestimmter und ehrenvoller scheiden sich auch die wahrhaften und ehrenvollen Freunde des Vaterlands…von denjenigen Vertretern der Nation aus, welche auf dem Gebiet des Ultramontanismus, kantonaler Selbstsucht und aristokratischer Gelüste mit den ihren Absichten würdigen Künsten Lorbeeren zu gewinnen suchen. … Von wem sind die Kämpfe angeregt und ausgegangen? Vom Pfaffentum und der Reaktion, die auch diesmal unverbesserlich als eine Partei sich erweist, die nichts gelernt und alles Gute vergessen hat. Die Fahne nicht verlassen!… Der alte überwundene Drache ist nicht tot, er reckt die Glieder und erhebt sein Medusenhaupt…»
NZZ 28.1.1854